„Keine langen Reden“ hatte der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes, Reinhard Scheller, seinen Mitgliedern anlässlich der Weihnachtsfeier versprochen. Einige Bemerkungen mussten es dann aber doch sein. Scheller stellte den größten Sozialverband der Bundesrepublik vor: „Der VdK wächst und wächst, deutschlandweit hat er bereits über 1,7 Millionen Mitglieder. 90 000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich im Verband.“ Eine starke Gemeinschaft sei vor allem für sozial Benachteiligte ein starker Halt, meinte Scheller.
Allein der Kreisverband Schweinfurt habe für seine 11 600 Mitglieder in den vergangenen vier Jahren 6400 Anträge bearbeitet, 2700 Widersprüche eingelegt, 931 Mitglieder vor Gericht vertreten und rund 615 000 Euro an rückwirkenden Zahlungen erstritten. Auch im Ortsverband stieg die Mitgliederzahl um fünf Personen auf 282 Mitglieder leicht an.
Im September gab es Veränderungen im Vorstand, berichtete Scheller. Er sei nach wie vor Vorsitzender, seine Stellvertreterin Marlene Ludwig führe auch die Kasse, Sigrid Carda ist Schriftführerin. Den Donnerstagsstammtisch des Vereins besuchen im Schnitt 16 Mitglieder.
Bürgermeister Volker Karb griff in seinem Grußwort eines der brennendsten Probleme der Zeit auf, die Flüchtlingsfrage. Die Anwesenden bat er darum, nach Wohnraum für die Flüchtlinge Ausschau zu halten. „Kleine Wohneinheiten in einer Dorfgemeinschaft bereitzustellen, das hat auch etwas mit Menschenwürde zu tun“, betonte Karb. Angesichts aktueller Meldungen von brennenden Wohnungen, die für Asylbewerber hergerichtet waren, bat der Bürgermeister die Anwesenden aber vor allem darum, zum „Sprachrohr für eine Willkommenskultur“ zu werden. „Mit einer freundlichen Aufnahme der Flüchtlinge und der Bereitschaft zu helfen wäre dem Geist von Weihnachten am besten gedient“, meinte Bürgermeister Karb.
Danach sorgte eine Gruppe der Theaterkracken für Stimmung. Ihr Sketch „Bürgermeister a. D. – oh weh“ brachte alle zum Lachen. Zeigte er doch einen Bürgermeister, der auch nach sieben Monaten noch nicht begriffen hat, dass er nicht mehr Chef der Gemeinde ist. Dieser Bürgermeister Franz bekam von seiner Frau Magda den Auftrag: „Du kümmerst dich heuer um unsern Christbaum, und dass du mir ja nicht mit einem Kranz ankommst.“ Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder jüngst stattgefundenen Ereignissen seien völlig ungewollt, betonte Marlene Ludwig, stellvertretende Vorsitzende der Theaterkracken und des VdK.
Anlässlich der Weihnachtsfeier ehrte Scheller auch langjährige Mitglieder. Für zehn Jahre: Elsbeth Ludwig, Friederike Lärl, Irmgard Müller, Sonja Szymanski, Ilse Wächtler, Sylvia und Klaus Wnuk, Egon Wolz, Anton Okorn und Hans Schwinger.
Gisela Spahn und Reinhold Trotzko sind seit 25 Jahren Mitglied. Seit 30 Jahren sind Gerda Hemmerich und Dora Semineth dabei, für 40 Jahre wurde Helmut Plan geehrt. Irma Müller erhielt die Urkunde für 60-jährige Mitgliedschaft. Die silberne Ehrennadel für langjährige Mitarbeit im Vorstand bekamen Walter Löblein und Horst Höller.
Ursula Lux, mainpost.de